PRESSEMITTEILUNG zum 27. Januar: Angriffe auf Erinnerungskultur entschlossen abwehren  

 Auschwitz steht für die Pflicht, einzugreifen, wann immer Unrecht geschieht  

Berlin, den 25.01.2024

Die Organisation Gesicht Zeigen! ruft alle Demokrat*innen auf, sich entschlossen den Angriffen auf die Erinnerungskultur entgegenzustellen. „Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ist für uns auch ein Auftrag: Wenn sogar KZ-Gedenkstätten wachsender Bedrohung von rechts ausgesetzt sind, müssen wir alle aktiv werden!“, sagt Geschäftsführerin Sophia Oppermann. „Die Erinnerung an die NS-Verbrechen der Deutschen ist eine Grundfeste unserer heutigen Demokratie. Diese Grundfeste versuchen Rechtsextreme ins Wanken zu bringen, und damit unser Versprechen des ‚Nie Wieder‘. Ihre Angriffe müssen wir mit Engagement und Haltung abwehren. Wir müssen Erinnerungskultur mit klugen, zukunftsweisenden Inhalten füllen und vor rechtsextremer Umdeutung schützen.“ 

 Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz. Der Gedenktag erinnert an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus: Jüdinnen und Juden, Sinti* und Roma, Homosexuelle, Angehörige der Zeugen Jehovas, Menschen mit Behinderungen und politische Gegner*innen. Der Gedenktag ist zudem Warnung vor den Gefahren von Hass und Intoleranz, mit denen der Massenmord der Nationalsozialist*innen begann. Das Erinnern an diese Ursprünge mahnt uns, nach Warnzeichen Ausschau zu halten.  

 Warnzeichen gibt es derzeit genug, etwa der massive Anstieg der antisemitischen Taten, die Planungen von Deportationen Millionen Deutscher durch Rechtsextreme oder die Angriffe auf die Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes. Nicht nur der AfD-Faschist Björn Höcke fordert eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“. Die extreme Rechte will die Gedenkkultur einreißen und dagegen ihr eigenes Gedenken setzen, geprägt von geschichtsrevisionistischen und die Shoah leugnenden Aussagen und Taten.  

 Die aktive Auseinandersetzung mit unserer Geschichte lässt uns die Verantwortung für die Zukunft begreifen. „Auschwitz steht auch heute für unsere Pflicht einzuschreiten und Gesicht zu zeigen, wann immer Unrecht geschieht“, so Oppermann.  

 Deshalb ruft Gesicht Zeigen! zusammen mit anderen Organisationen zum gemeinsamen Gedenken an die Ermordeten des NS-Regimes auf.  Am Freitag, den 26. Januar, werden wir um 16.30 am Denkmal für die ermordeten Juden Europas Kerzen für die Toten entzünden und zugleich den Jüdinnen und Juden in Deutschland zeigen: Ihnen gilt unsere Solidarität. Wir stehen an ihrer Seite. 

 Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V. ermutigt Menschen, aktiv zu werden gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sowie gegen rechtsextreme Gewalt. Gesicht Zeigen! greift in politische Debatten ein, initiiert Kampagnen und entwickelt innovative Projekte, die Vorurteile abbauen und das demokratische Miteinander fördern. Weitere Informationen finden Sie hier. 

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an
Annette Dörrfuß – Pressesprecherin
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