Love Speech

Alle hier vorgestellten Materialien kannst du bei uns unter kontakt@gesichtzeigen.de bestellen. Wenn es dich interessiert mit deinen Kolleg*innen oder Schüler*innen an einem Workshop teilzunehmen, melde dich gerne bei uns unter ausstellung@gesichtzeigen.de.

Mit Love Speech! verbreitest du Liebe und Freude durch wertschätzende Sprache und Aktionen. Damit zeigst du ganz konkret Gesicht gegen Hate Speech.

Jetzt ganz neu und druckfrisch die Love Speech! Aushänge für das schwarze Brett an der Schule oder im Hausflur oder einfach die Laterne vor der Tür.

Und am besten: Jeden Tag den Love Speech! Check machen!

Love Speech! Was ist das?

Love Speech! ist also ein Tool, das sich einfach und mit wenig Aufwand gegen die Verbreitung von Hass einsetzen lässt. Darüber hinaus wirkt Love Speech! auch präventiv. Denn wenn wir grundsätzlich einen freundlicheren Umgangston haben und ein ausgewogeneres Miteinander schaffen, wird es für Hater auch schwieriger, Unterstützer*innen für ihre Aussagen zu bekommen – und die gesellschaftliche Akzeptanz für menschenverachtende Aussagen sinkt. Oder ganz simpel: love trumps hate.

Love Speech! Wie macht man das?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit Love Speech! wirksam zu werden. An dieser Stelle möchten wir nur ein paar davon vorstellen. Bestimmt hast du selbst noch viel mehr Ideen, wie du Liebe durch Sprache verbreiten und den Raum für Hate Speech kleiner machen kannst.


Lächeln hilft, dass wir und andere uns besser fühlen. Mit einem Lächeln an der richtigen Stelle kann eine neue Freundschaft beginnen! Oder du kannst einen Konflikt entschärfen, bzw. gar nicht erst aufkommen lassen. Dein Gegenüber wird wahrscheinlich vom Lächeln angesteckt und wird es dir zurückspiegeln. Bekanntlich benötigen wir für Lächeln sogar viel weniger Muskeln als für z.B. Stirnrunzeln – lächeln ist also leichter. 😉

Es geht uns selbstverständlich nicht darum, Menschen zum Lächeln aufzurufen, wenn ihnen absolut nicht danach ist oder es in der Situation unangemessen ist. Am Ende entscheidest – wie überall – du selbst!

Probiere es heute gleich mal aus: Gehe deine Straße mit einem Lächeln auf dem Gesicht entlang und lächle sogar weiter, wenn du in der U-Bahn sitzt. Das kann – in Anbetracht der weit verbreiteten griesgrämigen Gesichter – schon ziemlich ungewöhnlich sein. Lass dich nicht entmutigen und lächle dem Leben zu – so kann es auch leichter zurücklächeln.



Schöne Worte können vieles sein: ein Lob, ein Kompliment oder ein aufrichtiger Dank! So einfach dies auch klingt – es ist leider nicht die Regel. Lasst uns das ändern! Auch die gewaltfreie Kommunikation (GFK) fällt in diese Kategorie mit Hilfe derer auch in schwierigen Gesprächssituationen Vertrauen und ein Gefühl von Sicherheit im Vordergrund stehen kann.

Love Speech! bedeutet aber auch, alle Menschen aktiv in ein Gespräch einzubeziehen – auch die Menschen, die aus welchem Grund auch immer sonst gerne auch mal außen vor gelassen werden. Indem du alle einbeziehst, signalisierst du Interesse und stärkst somit auch das Selbstwertgefühl.

In diesem Zusammenhang können schöne Worte aber auch mal bedeuten, gar nichts zu sagen. Das klingt erst einmal widersprüchlich – muss es aber nicht sein. Kennst du die Situation, in der du dich im Nachhinein geärgert hast, etwas gesagt zu haben? Manchmal macht reden alles schlimmer – auch wenn wir es noch so gut gemeint haben. Denn vielleicht kann unser Gegenüber gerade einfach nicht zuhören und dann ist man eben selbst dran – also mit Zuhören. Das ist Love Speech! in ganz leise.

Du kannst dir auch persönliche Meilensteine setzen und dir vornehmen z.B. jeden Tag eine bestimmte Anzahl an schönen Worten zu sprechen, gerade auch an Fremde oder Menschen, denen du nicht so nahe stehst.



Hate Speech hat sich vor allem online rasant verbreitet. Das Internet scheint eine Distanz herzustellen, die es einfach macht auch hässliche Dinge zu sagen. So lässt sich Hass viel einfacher verbreiten, weil die Täter*innen den Betroffenen nicht direkt ins Gesicht blicken müssen. Wenn Hater im analogen Leben mit der Menschlichkeit der Betroffenen und ihren direkten Reaktionen konfrontiert sind, treffen sie oft nicht die gleichen menschenverachtenden Aussagen, die sie online sorglos von sich geben. Durch die Hemmungslosigkeit, die wir online häufig beobachten, erfordert Gegenrede daher viel Kraft und Zeit. Wer diese Kraft und Zeit nicht hat, kann sich aber trotzdem beteiligen und zwar dadurch, Liebe und Positivität zu verbreiten und selbst auf eine gewaltfreie Sprache und einen respektvollen Umgangston online achten. Und damit auch Love Speech! verbreiten – online oder offline.

Und doch gibt es oft genug Situationen, die von Hate Speech gekennzeichnet sind und in denen man einfach nicht weghören kann. Wenn es dir also irgendwie möglich ist: Zeige Zivilcourage! Trage nicht zur Normalisierung von rassistischen oder anderen menschenverachtenden Aussagen bei, indem du schweigst oder sogar mitlachst.

Hier findest du viele Handlungsbeispiele, die Gesicht Zeigen! zusammengetragen hat.



Ein Awareness Team zu bilden bedeutet, andere Menschen bei deiner Arbeit oder deine Mitschüler*innen, deine Familie und Freund*innen, für das Thema Love Speech! zu sensibilisieren, und bekannt zu machen. Und somit auch in Bezug auf Love Speech! ansprechbar zu sein und ggf. anderen zu helfen.

Mit einem Team stehst du nicht alleine da und ihr könnt gemeinsam etwas auf die Beine stellen. Vielleicht finden die Menschen bei deiner Arbeit oder in deiner Schule diese Idee ganz toll – frag doch mal!

Als ersten Schritt könnt ihr auch Love Speech!-Materialien verbreiten. Wenn ihr hier Interesse habt, schreibt uns gerne an unter kontakt@gesichtzeigen.de




Love Speech! ist nichts aufgesetztes und bedeutet auch nicht, dass du Menschen, die respektloses Verhalten zeigen, anlächeln musst oder zu ihnen nett sein sollst. Ganz im Gegenteil – eine klare Abgrenzung ist bei diskriminierendem Verhalten sinnvoll und notwendig.

Hier geht es vielmehr darum, unseren Umgang miteinander noch menschlicher, verständnisvoller und respektvoller zu gestalten und nicht selbst Konflikte zu schüren oder zu deren Eskalation beizutragen.


Menschen, die Hass und Hetze verbreiten, haben nicht nur schlechte Laune, sondern sie suchen damit auch Aufmerksamkeit für ihre Themen und ihre Person. Es lohnt sich also nicht, ihnen den Gefallen zu tun und über jedes Stöckchen zu springen, das sie einem in den Weg legen. Bei gezielten Provokationen von Seiten der Hater, die beispielsweise auf eine Emotionalisierung der Debatte abzielen, lohnt es sich, ruhig und sachlich zu bleiben und zu versuchen, die Gefühls- von der Faktenlage zu trennen. Es ist manchmal schwer, aber es ist möglich.

Hate Speech hat außerdem häufig viel mit Fake News zu tun, deswegen ist es sehr ratsam, immer die Argumente auf ihren Wahrheitsgehalt zu checken. Um Hatern nicht auf den Leim zu gehen, frage sie erst einmal: Was ist die Quelle? Wer hat das gesagt? Woher weißt du das? Das geht im persönlichen Gespräch, aber auch online.

Auf dieser Grundlage kannst du dir auch genau überlegen, was du selbst weiterverbreitest oder worauf du reagierst. Don’t feed the troll! Wir wissen, es ist anstrengend, gefühlt die immer gleichen Diskussionen zu führen, aber sieh‘ es doch so: es ist auch ziemlich einfach, weil die Gegenseite weder gute noch neue Argumente vorbringt. Denn Hass und Menschenverachtung sind bekanntlich keine Meinung.



Im Sinne von Love Speech! möchten wir den Begriff der Individuenbezogenen Menschenfreundlichkeit (IMF) in die Debatte einführen. Bei IMF geht es darum, Menschen als individuelle Person anzusprechen und sie auch individuell zu behandeln und zwar in freundlicher, positiver und ermutigender Art und Weise. Daraus resultiert eine Realität der Gleichwertigkeit.

Die IMF steht im Kontrast zu dem Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF). GMF erfasst und systematisiert feindselige Einstellungen gegenüber verschiedenen Menschengruppen. Grundlegend für GMF ist eine Ideologie der Ungleichwertigkeit.

Mit IMF möchten wir dem vielbeachteten soziologischen Begriff der GMF einen positiven Entwurf gegenüberstellen und viel stärker in den Vordergrund stellen, dass es auch anders gehen kann.

No one needs hate – everybody needs love!

Besser dran mit Love Speech!

Du hast die Chance, selbst mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit zu erhalten! Wenn du dich anderen gegenüber freundlich verhältst, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dir gegenüber ermutigend verhalten. Und zwar für uns alle – denn mit Love Speech! kannst du die Stimmung in deinem Freundeskreis, deiner Familie, deiner Klasse oder bei der Arbeit zum Wohle aller beeinflussen. Damit stärkst du nicht nur dein unmittelbares Umfeld, sondern die Gesellschaft als Ganzes. Mal ganz abgesehen davon, dass du dir dein eigenes Leben schöner machst! Warum denn nicht?

Besonders wenn du direkt von Hate Speech betroffen bist – privat oder bei der Arbeit – weißt du, wie sehr Hetze im Netz, Fake News einhergehend mit Rechtspopulismus an die Substanz geht. Die Beschäftigung mit immer negativen Inhalten ist wie ein schwarzes Loch, das viel Energie zieht. Das wissen alle, die in diesem Themenfeld arbeiten oder von Hate Speech und Hetze betroffen sind. Und dann stellt sich die Frage, wie kann ich diese ganze Negativität eigentlich ausgleichen? Love Speech ist auch der Punkt, an dem ich mich bewusst dazu entscheide, mich den positiven und ermutigenden Dingen zuzuwenden und diese zu verstärken. Rückkoppelnd kann so die gesellschaftliche Akzeptanz und auch die Wahrscheinlichkeit für menschenverachtende Aussagen und menschenfeindliches Verhalten sinken.

Hier könnt ihr noch mehr von uns und der Genese von Love Speech erfahren.

Love Speech! in unserem Lernort 7xjung

Im Berliner Gesicht Zeigen! Lernort 7xjung ist die Idee zu Love Speech! entstanden. Gegen Ende des Jahres 2018 haben wir einen neues Bildungsformat konzipiert. Der Workshop Besser dran mit Love Speech! führt die Idee der Kampagne weiter, indem spielerisch ein respektvoller und wertschätzender Umgang in der Gruppe geübt wird. Damit leisten wir unseren Beitrag zu einem positiven Miteinander in der Schulklasse, dem Jugendverein und im Alltag ganz allgemein. Denn am Ende wollen wir ja Motivation erzeugen, sich für eine menschenfreundlichere Gesellschaft einzusetzen. Am Ende muss also Hoffnung, Freude und Spaß stehen – also etwas grundsätzlich Positives.

Wenn Sie Interesse haben, mit Ihrer Gruppe oder Klasse vorbeizukommen – melden Sie sich gerne über das Kontaktformular bei uns. Danke!