In sozialen Netzwerken verbreiten sich Hass und rechte Hetze besonders schnell. Lasst uns etwas dagegen tun!
Die Hemmschwelle, andere zu verletzen und zu beleidigen, sinkt im Netz rapide. Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht alleine dagegenhalten müssen. Die wenigsten Menschen unterstützen nämlich diese aggressive Art von Hetze. Sie beteiligen sich aber auch nicht aktiv an Diskussionen, so dass ihre Ablehnung gegen Hass und Hetze unsichtbar bleibt. Also: widersetzen Sie sich hörbar und lesbar im Netz!
Wir können durch ein paar einfache Schritte klarstellen, welche Diskussionsform wir ablehnen:
Fordern Sie die anderen Nutzer*innen mit Verweis auf die jeweilige Netiquette auf, Diskriminierungen und Beleidigungen zu unterlassen und sich sachlich an der Diskussion zu beteiligen. Diejenigen, die sich tatsächlich nur in emotionalem Übereifer im Ton vergriffen haben, beruhigen sich oft schon durch die direkte Ansprache. Gegendarstellungen wie zum Beispiel ein Link auf eine Seite mit Informationen, sollten aber in jedem Fall gepostet werden, gerade bei denen, die bei ihren Äußerungen bleiben.
Wie im direkten Gespräch auch, können gezieltes Nachfragen, Widerlegen von Falschaussagen und eigene Positionierungen geeignete Reaktionen sein. Es gibt im Netz auch viele vorgefertigte Memes, mit denen man humorvoll und trotzdem eindeutig auf Verschwörungstheorien oder Vorurteile reagieren und seine Haltung verdeutlichen kann.
Beispiele vom No Hate Speech Movement:
Und wenn das alles nichts hilft?
Bei vielen Posts wird es nicht mit einer Gegenrede getan sein. Hater sind oft gut organisiert und scheinen eine Menge Zeit zu haben, um Threads mit ihren Beiträgen zu füttern. Wenn Sie es für angebracht halten, organisieren Sie sich mit anderen Nutzer*innen, Freund*innen oder Kolleg*innen und teilen Sie sich Ihre Zeit und emotionalen Ressourcen untereinander auf, wenn Sie sich ausführlich an einer Diskussion beteiligen möchten.
Meistens gelten aber die zwei einfachen Regeln: Haters gonna hate. Don´t feed the Troll!
Und dann: Grenzen ziehen, sperren oder Anzeige erstatten
Natürlich kommen wir alle irgendwann an unsere Grenzen. Niemand muss sich, schon gar nicht auf der eigenen Webseite oder unter dem eigenen Profil, Beleidigungen oder rechten Parolen aussetzen. Nutzer*innen, die negativ auffallen und sich nicht an die Regeln der Gesprächskultur halten, können von der Diskussion ausgeschlossen werden. Bei Facebook lassen sich Nutzer*innen sperren, Beiträge – am besten begründet – löschen oder Kommentare versteckt schalten. Beiträge mit strafbarem Inhalt oder solchem, bei dem Sie es vermuten, können zur Anzeige gebracht werden. Auch kann beim jeweiligen Unternehmen beantragt werden, einen Post zu löschen oder dieser zur juristischen Prüfung an die Internet Beschwerdestelle gemeldet werden.
Seit Einführung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes sind die Plattformbetreiber verpflichtet, die Beschwerden zu prüfen und, sollten sie strafrechtlich relevant sein, gegebenenfalls zu löschen.
Weiterführende Links:
- Internet Beschwerdestelle, https://www.internet-beschwerdestelle.de/de/index.html
- No Hate Speech Movement, https://no-hate-speech.de/
- Amadeu Antonio Stiftung, Broschüre zum Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Netz, https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/hatespeech.pdf
- www.jugendschutz.net