Vom Störungsmelder zum Trostmelder
Eines unserer ältesten Projekte wurde durch Corona dieses Jahr ganz schön herausgefordert, denn durch die strengen Hygienemaßnahmen an den Schulen, standen wir leider mit unseren engagierten Promis viele Monate lang erstmal vor geschlossenen Klassentüren.
Doch in alter Gesicht Zeigen!-Manier haben wir uns davon nicht entmutigen lassen und uns – mithilfe unseres Bildungsteams am Lernort 7xjung – einige alternative Möglichkeiten überlegt, wie wir trotz der Pandemie unsere beliebten Störungsmelder*innen deutschlandweit auf Tour schicken und mit den Schüler*innen in den Austausch bringen können.
Anfang September ging es dann auch endlich los – und wie! Denn obwohl sie schon um 3 Uhr vom Wecker aus dem Bett geschmissen wurde und bereits das ZDF-Morgenmagazin hinter sich hatte, hielt unsere langjährige Störungsmelderin Dunja Hayali die Schüler*innen der Carl-von-Ossietzky-Schule in Berlin-Kreuzberg bis zur letzten Minute auf Trab 🙌
Es ging um Corona-Demos und die Macht der Medien, Döner und Nazis, Hate Speech, Stalking und den NSU 2.0. Als Dunja dann von den Mordrohungen erzählte, die sie u.a. an ihrer Autoscheibe vorfand, war es besonders still im Raum. An Fragen mangelte es den Schüler*innen aber nicht und wir hatten trotz Abstandsregeln und überdimensionalen Riesenstuhlkreis einen super Auftakt in die diesjährige Störungsmeldersaison.
Weiter ging es dann mit zwei Störungsmeldern (oder auch Trostmeldern) im Saarland – und zwar sprichwörtlich auf Abstand. Denn zum ersten Mal in der Geschichte von Gesicht Zeigen!, hielten wir den Workshop digital ab und waren für die Schüler*innen per Videoschalte auf großer Leinwand im Klassenzimmer zu sehen, statt persönlich mit ihnen im Raum zu sein. Doch damit nicht genug, dank Kamerafunktion und Bildschirmteilen konnten wir die Jugendlichen wie gehabt mit unseren Positionierungsspielen in Bewegung halten und sie für ihre Standpunkte und Meinungen einstehen lassen.
Eines wurde dadurch klar: mit unseren digitalen Störungsmelder-Workshops bewegen wir zwar keine Viren, dafür aber weiterhin umso mehr Gedanken und Sichtweisen bei jungen Menschen!
Weitere „Trostmelder“ sind für dieses Jahr noch u.a. mit Wana Limar, Björn Harras und Kris Kraus in Schwerin sowie in Hanau und Berlin geplant. Mehr Infos zum Störungsmelder und unseren wunderbar engagierten Prominenten finden Sie hier.