Unter dem Eindruck des Anschlages von Düsseldorf und angesichts der zunehmenden rechten Gewalt in Deutschland haben Uwe-Karsten Heye, Paul Spiegel und Michel Friedman vor knapp acht Wochen beschlossen, eine bundesweite Initiative ins Leben zu rufen, die Menschen ermutigen möchte, aktiv zu werden gegen rechte Gewalt.
Der Verein Gesicht Zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland e.V. wurde am 17. August 2000 gegründet. Gründungsmitglieder sind: Uwe-Karsten Heye, Paul Spiegel, Michel Friedman, Jürgen Hogrefe, Hans-Roland Fäßler, Sabine Haack und Sophia Oppermann.
Gesicht Zeigen! will erreichen, dass Rechtsextremisten, Gewalttäter und Kleingeister, die sich mancherorts für stark halten, endlich begreifen, dass sie gegen die übergroße Mehrheit agieren.
Der Zuspruch und die Unterstützungsbereitschaft sind überwältigend:
Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Dr. h.c. Johannes Rau übernommen.
Über 800 Einzelpersonen und Gruppen, Verbände und Organisationen zählen bereits zu den Unterstützern. Auch die Idee, mit prominenten Vorbildern Initiativen vor Ort den Rücken zu stärken, ließ sich bereits in die Tat umsetzen: So hat beispielsweise Günter Jauch eine „Patenschaft“ für das Projekt „Straßenfußball für Toleranz“ übernommen, Veronika Ferres unterstützt „SOS Rassismus“ in ihrer Heimatstadt Solingen, Henry Maske hat, gemeinsam mit Gesicht Zeigen!, ein Photo-Projekt „Gesicht Zeigen! Deutsche Bilder“ im Internet initiiert.
Bei einer Auftakt-Pressekonferenz am 27. September 2000 im Haus der Kulturen der Welt berichteten Vertreter verschiedener Initiativen, mit welchen Schwierigkeiten sie täglich zu kämpfen haben. Gesicht Zeigen! wird diese und andere Initiativen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus unterstützen.
Viele prominente Unterstützer wie Iris Berben, Rainer Hunold, Axel Bulthaupt, Kim Fisher und Maybrit Illner solidarisieren sich mit den Zielen des Vereins.
Gesicht Zeigen! versteht sich als Mittler: der Verein will Menschen und Initiativen zusammenbringen – Menschen, die sich gemeinsam gegen Fremdenfeindlichkeit engagieren wollen, finden in Gesicht Zeigen! einen Fürsprecher. Gesicht Zeigen! initiiert öffentliche Kampagnen gegen Rechtsextremismus durch Plakataktionen, Kinowerbung, Anzeigen in Zeitungen und TV- und Radio-Spots. Eine erste Aktion ist der Kino-Spot „Handicap“, der ab dem 19. Oktober 2000 auf fast 400 Leinwänden der CineStar-Kinos zu sehen ist.
Der Verein hat in 8 Wochen eine Organisationsstruktur aufgebaut und eine Geschäftsstelle gegründet. Unter www.gesichtzeigen.de dokumentiert Gesicht Zeigen! Gewalt von Rechts, stellt Initiativen vor, bietet Hintergrundinformationen und aktuelle Nachrichten und informiert über Aktionen, die der Verein mit anderen Organisationen, Vereinen oder Verbänden organisiert.
Die Arbeit von Gesicht Zeigen! wurde möglich durch die Unterstützung zahlreicher Gründungssponsoren und vieler Menschen, die sich spontan und unentgeltlich bei Gesicht Zeigen! engagieren. Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Gesicht Zeigen! wirbt Mitglieder, sammelt Spenden und freut sich über jedwede Form der Unterstützung.