Nein, es geht nicht um Brandenburg, es geht auch nicht darum eine Region zu stigmatisieren und als besonders fremdenfeindlich darzustellen. Wohl aber geht es darum, dass der Afrika-Rat eine Warnung herausgegeben hat, in der er bestimmte Gebiete auch in Brandenburg als gefährlich für afrikanische Gäste der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft ausweist.
Mein schlichter Hinweis, den ich heute dazu im Deutschlandradio Kultur gegeben habe, lautete ganz einfach, wir dürfen es nicht den Opfern überlassen darüber nachzudenken wie sie sich gegen Rassismus und Antisemitismus zur Wehr setzen können. Dies ist die Verantwortung der Mehrheitsgesellschaft. Aber leider hat die Bereitschaft wegzusehen zugenommen. Im Übrigen habe ich die Warnung an die Politik gerichtet, aufzuhören damit, rassistische Übergriffe in Deutschland zu bagatellisieren und klein zu reden, „am Ende noch den Opfern die Schuld zu geben, durchgeprügelt oder schwer verletzt worden zu sein“.
Das Brandenburg den Kampf gegen Rechtsextremismus entschieden führt, gebe ich gern zu, zumal ich selber in Potsdam lebe. Doch ob wir erfolgreich gegen rechts sind, das entscheidet nicht Politik allein, auch die Zivilgesellschaft ist gefragt und hat sich zu bewähren. Mit reflexartigen Zurückweisungen gegen kritische Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland sollte allerdings endlich Schluss sein. Es ist unsere Verantwortung als Mehrheitsgesellschaft, dass „no go“- Gebiete gar nicht erst entstehen.