Stars & Stripes – Prominente und Profis zeigen Gesicht

American Footballer und Prominente demonstrieren gemeinsam gegen rechte Gewalt

Dass sich schwere, muskelbepackte Männer auf der Straße wehren müssen, kommt eher selten vor. Wenn sie allerdings dunkelhäutig sind, schützt selbst das Auftreten in der Gruppe nicht immer. So geschehen im vergangenen Mai, als einige Footballer von Berlin Thunder in Berlin von rechten Jugendlichen angepöbelt wurden. Besonders bitter an dieser Situation, dass die kräftigen Kerle nur wenige Stunden zuvor im Jahnstadion von den Berliner Fans noch lautstark bejubelt wurden.

Diese Begebenheit hat die Verantwortlichen von Thunder aufgeschreckt. General Manager Michael Lang entschloss sich deshalb, Aktionen gegen Rassismus zu unterstützen. „Wir wussten aber zunächst nicht, wo wir anfangen sollten. Als Sportler ist man da ein wenig unbedarft“, sagt Lang. Die Thunder Führung wandte sich deshalb an Gesicht Zeigen!. Gemeinsam wurde die Idee entwickelt, einen Foto-Kalender zu machen. 20 Mark kostet der Kalender, der Erlös kommt Gesicht Zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland e.V. zugute. So wird ein Zeichen gegen rechte Gewalt gesetzt.

Die Produktionskosten von 70 000 Mark für die 3000 Kalender teilt sich Thunder übrigens mit den beiden anderen deutschen Vereinen der europäischen Football-Liga NFLE – den Frankfurt Galaxy und Rhein Fire.

Prominente wie Iris Berben, die Schwimmerin Franziska von Almsick, Moderatorin Maybrit Illner, Schauspielerin Katja Riemann oder Moderator Johannes B. Kerner wurden von Berlin Thunder und Gesicht Zeigen! angesprochen und waren sofort bereit, unentgeltlich beim zwei- bis vierstündigen Fotoshooting mit Starfotograf Benno Kraehahn mitzumachen.

Der Saison-Kalender (April 2001-April 2002) kommt nun nach drei Monaten Arbeit in den Handel. Der Titel: „Stars & Stripes – Promis und Profis zeigen Gesicht“. Die Prominenten sind jeweils mit einem Footballer und den football-typischen schwarzen Streifen unter den Augen – dem so genannten eye black – in verschiedenen Umgebungen zu sehen. So wird Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Gewalt anschaulich demonstriert

Der Kalender bleibt nicht das einzige Zeichen gegen Rechts. Beim ersten Spieltag am 21. April 2001 im Jahnstadion sollen alle Zuschauer – selbst die VIP-Gäste – mit diesen schwarzen Augenstreifen auf den Tribünen sitzen und so für Zivilcourage werben. Sie werden Gesicht zeigen!

Der Kalender ist unter den Telefonnummern: 030-300 644 44 (Berlin Thunder) / 0211-4787373 (Rhein Fire) / 0180-5266116 (Frankfurt Galaxy) für 20 Mark erhältlich.