Gesicht Zeigen! – Lesung anlässlich des 9. November

Uwe-Karsten HeyeIm vergangen Jahr sorgte der Erste Vorsitzende von Gesicht Zeigen!, Uwe-Karsten Heye, mit der Veröffentlichung seines Buches „Vom Glück nur ein Schatten“ für Aufsehen in der Literaturszene. Sein Buch erzählt die bewegende Lebensgeschichte seiner Familie. Es ist die Geschichte seiner Mutter Ursel. Ihr Mann, ein sensibler Opernsänger, wird im 2. Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen. Er desertiert und kommt in ein Strafbataillon. Ursel wird gezwungen, sich scheiden zu lassen. Nach 1945 glaubt sie ihren Mann in Stalingrad gefallen – aber Wolfgang hat überlebt. Er wiederum macht sich auf die Suche nach seiner Frau und den beiden Kindern – und erfährt, sie seien mit der „Wilhelm Gustloff“ gesunken. Ursel aber hatte sich kurz vor der Flucht doch noch gegen den Seeweg entschieden und das Schiff, auf dessen Passagierliste sie stand, niemals betreten.

Das Interesse an dieser bewegenden Geschichte und am Autor des autobiographischen Buches zogen am 8.11. 2005 viele neugierige Besucher, Gäste und Freunde von Gesicht Zeigen! an. Gerhard Hofmann, Chefkorrespondent von RTL, sprach mit Uwe-Karsten Heye über seine Beweggründe, das Buch zu schreiben und die Erinnerungen an Krieg, Vertreibung und das Wiedersehen mit dem tot geglaubten Vater. Uwe-Karsten Heye gewährte einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben und das seiner Familie. Die bittere Wahrheit, dass der Krieg nicht nur auf den Schlachtfeldern Not und Elend hinterlässt, sondern auch die persönlichen Lebensentwürfe vieler Millionen Menschen zerstört, war wohl die zentrale Botschaft des Abends. Gesicht Zeigen! hat mit dieser ausgesprochen gut besuchten und hoch interessanten Lesung zum ersten Mal eine Veranstaltung dieser Art in den eigenen Räumlichkeiten stattfinden lassen. Der Zuspruch und das große Interesse haben uns sehr gefreut, und wir werden aufgrund der positiven Resonanz gerne noch weitere Veranstaltungen folgen lassen – der Gesicht Zeigen! – Salon ist damit eröffnet!