Am 13.01.2015 am Gastkommentar Uwe-Karsten Heye: Nach Paris Haltung zeigen und Pegida widerlegen

 

 

 

 

 

 

 

 

Was wäre wenn,wenn ein ähnlicher Anschlag in Deutschland passieren würde, wie jetzt in Paris? Schon jetzt empfindet jeder zweite Deutsche (57 Prozent), den Islam als Bedrohung. Ein Gefühl, das sich vermutlich mit jedem Anschlag noch verstärken dürfte, in welchem Winkel der Welt außerhalb Deutschlands er auch passieren würde und unsere Medien erreicht. Besser sich ein „was, wäre wenn“ nicht auszumalen und zu hoffen, dass kein Einwanderer es auszubaden hätte, was dann als Rachereflex denkbar wäre. So wie wir es leidvoll bei der Mordserie von NSU erfahren mussten.

Es ist also Zeit, verstärkt darauf hinzuwirken, dass Einwanderung nicht als Gnadenerweis empfunden wird, im Gegenteil, dass sie geradezu notwendige Voraussetzung dafür ist, wegen zurückgehender Fertilität der Mehrheitsgesellschaft, einen Ausgleich für wachsende Kinderarmut unter den Bio-Deutschen und der alternden Gesellschaft zu schaffen. Wir brauchen also Einwanderung. Beste Voraussetzung dafür ist eine Verfassung, die Religionsfreiheit garantiert und jeden nach „seiner Fasson“ selig werden lässt. Das gilt es zu verteidigen und es gilt ebenso für Meinungsfreiheit und Bildung für alle, ohne Unterschied.

Nicht immer entspricht aber geschriebener Verfassung auch die Verfassungswirklichkeit und die Pegida-Versammlungen in Dresden zeigen, dass die, die sich dort versammeln, diese Werte zwar gern für sich in Anspruch nehmen, aber allen anderen bestreiten. Ausgerechnet in der ausländerfreien Zone Sachsen, mit seiner Hauptstadt Dresden, wächst Pegida und Überfremdungsangst. Der Widerstand der Zivilgesellschaft gegen Alltagsrassismus und Rechtsextremismus von Neonazis wird von den Sicherheitsbehörden in Sachsen oft genug als Rowdytum und von den Staatsanwaltschaften als Landfriedensbruch verfolgt. Während Ausländerhetzer und Neo-Nazis davon kommen.

In dieser Atmosphäre gedeiht keine Aufklärung oder gar Gesprächsbereitschaft. Das kann die sichtbare Spaltung der Gesellschaft nur weiter vertiefen und Integration erschweren. Es braucht den Widerstand der Zivilgesellschaft, die Pegida sachlich widerlegt und die Parolen von Gestern und Vorgestern zurück weist. Es geht auch darum, Deutschland in Europa zu sichern und dem neuenNationalismus keinen Raum zu lassen.

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Geschäftsführerin Rebecca Weis gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Uwe-Karsten Heye bei der Anti-„Bärgida“ Demonstration am 12.01.2015 vor dem Bundeskanzleramt