Zehn gute Gründe, zur Bundestagswahl zu gehen

Es gibt keine Ausreden

1.) Weil es Ihr Recht und Privileg ist!

An Wahlen teilzunehmen, ist ein großes Privileg. Auch darum sollten Sie Ihre Stimme abgeben! Fakt ist, dass nicht in jedem Land Menschen die Chance haben, selbst wählen zu dürfen. In Diktaturen ist das nicht möglich, und in einigen Staaten wird Minderheiten das Recht auf Wahlbeteiligung abgesprochen. Jede*r sollte daher das Recht auf Mitbestimmung über die Volksvertretung nutzen.   

2.) Weil Sie mit Ihrer Wahl entscheiden, wer Abgeordnete*r im Bundestag wird.

Sie entscheiden mit Ihrer zweiten Stimme, wie stark die Partei wird, für die Sie stimmen. Liegt das Ergebnis der Partei bei über 5%, zieht sie auf jeden Fall in den Bundestag ein. 

Mit der der ersten Stimme entscheiden Sie, wer die Chance bekommt, als Direktkandidat*in Ihren Wahlkreis im Bundestag zu vertreten. Nach der Wahlrechtsreform von 2023 ziehen nicht mehr alle Direktkandidat*innen in den Bundestag ein. Ziel der Reform ist, das Parlament von 736 auf 630 Sitze zu verkleinern.    

Daher gilt jetzt: Wenn mehr Kandidaten einer Partei einen Wahlkreis gewinnen als ihrer Partei in dem Bundesland gemäß Zweitstimmen-Anteil Sitze im Bundestag zustehen, können nicht alle Direktkandidaten der Partei nach Berlin. Es gehen diejenigen Wahlkreis-Sieger einer Partei leer aus, die in ihren Wahlkreisen die schlechtesten Direktwahl-Ergebnisse eingefahren haben. Es bleibt also dabei, dass auch Ihre erste Stimme entscheident für das Direktmandat sein kann.

Zudem gilt nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die sogenannte Grundmandatsklausel weiter. Werden von einer Partei bundesweit mindestens drei Abgeordnete per Erststimme direkt gewählt, gilt für die Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht. 2021 hatte davon Die Linke profitiert. 

3.) Weil jede Stimme zählt!

Die Entscheidung, wer in den Bundestag gewählt wird und welche Partei die stärkste ist, kann von wenigen Stimmen abhängen — im Zweifel genau von Ihrer. Ihre Stimme kann Ihrer Partei zur Mehrheit verhelfen und diese kann dann die Bundespolitik in Ihrem Sinne gestalten. Ihre Stimme ist also wichtig und kostbar! 

Das gilt auch, wenn es darum geht, welche Partei die Fünf-Prozent-Hürde überwindet und damit möglicherweise in eine Regierungskoalition eintreten kann. Derzeit ist dies Umfragen zufolge bei mehreren Parteien nicht sicher.  

4.) Weil andere entscheiden, wenn Sie nicht wählen!

Werden Stimmen nicht abgegeben, gehen sie verloren. Wer nicht wählt, verschenkt die eigene Stimme und lässt andere über die Zukunft seines oder ihres Bundeslandes entscheiden. Wenn Sie also nicht wählen gehen, werden andere entscheiden, wer Sie vertritt. Es gilt ganz einfach: Wenn ich selbst mitentscheiden will, wer regiert, muss ich wählen.  

Politische Entscheidungen, die heute getroffen werden, beeinflussen die Zukunft. Besonders junge Menschen sind von diesen Entscheidungen betroffen. Gehen sie heute nicht wählen, dann verzichten sie darauf, ihre eigene Zukunft mitzubestimmen.

Zu den Wahlberechtigten gehören etwa 2,3 Millionen potenzielle Erstwähler*innen, das sind 3,9 % aller Wahlberechtigten. Diese Zahl umfasst alle jungen Deutschen, die seit der letzten Bundestagswahl volljährig geworden sind.

5.) Weil wählen vor Extremismus schützt

Wer aus Protest gegen die etablierten Parteien nicht zur Wahl geht, unterstützt Extremist*innen.  

Ein Beispiel zur Veranschaulichung: In Ihrem Wahlkreis gibt es 1.000 Wahlberechtigte, darunter sind 150, die eine extreme Partei wählen wollen. Diese 150 gehen zur Wahl, von den 850 übrigen bleiben allerdings 400 aus Protest zu Hause. Also geben insgesamt 600 ihre Stimme ab und die extremen erzielen einen Stimmanteil von 25 Prozent. Verzichten allerdings nur 100 auf ihr Wahlrecht, geben insgesamt 900 Menschen ihre Stimme ab. Dann sinkt der Anteil der 150 extremen Stimmen auf 16,7 Prozent.  

Machen zu wenig Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch oder enthalten sich, besteht also eine deutlich höhere Gefahr, dass Vertreter*innen extremistischer Parteien gewählt werden und wichtige Entscheidungen fällen oder beeinflussen können. 

Bei der Bundestagswahl 2021 waren gut 61 Millionen Bürger*innen wahlberechtigt. 76,4 Prozent machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Obwohl die Wahlbeteiligung im Vergleich zu den vorherigen Bundestagswahlen angestiegen war, waren die Nichtwähler*innen mit 23,6% sozusagen die zweitstärkste “Partei” knapp hinter der Wahlsiegerin SPD (25,7%). Knapp ein Viertel der Berechtigten verzichtetten also darauf, Einfluss auf die Geschicke im Land zu nehmen.  

Also nehmen Sie ihren Kollegen oder ihre Nachbarin, die Großmutter oder den Neffen mit in die Wahllokale und überzeugen Sie Zögernde, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. 

6.) Weil wählen heißt, Verantwortung zu übernehmen!

Der Bundestag entscheidet über Themen, die Menschen in Zukunft betreffen werden und die auch heute ganz konkret den Alltag bestimmen. Wenn Sie zur Wahl gehen, übernehmen Sie Verantwortung dafür, welche Politiker*innen welche Entscheidungen treffen. Nichtwähler*innen verzichten darauf, Verantwortung für diese Zukunft zu übernehmen. 

Zudem tragen wir alle eine Verantwortung für das Funktionieren unserer Demokratie, der Einhaltung des Grundgesetzes und ein weltoffenes Deutschland. Dafür übernehmen wir mit unserer Stimmabgabe die Verantwortung. Nutzen Sie die Chance mitzubestimmen, in was für einer Gesellschaft wir leben. Gehen Sie zur Wahl!

7.) Weil Sie beeinflussen, wer Bundeskanzler*in wird

Der mit Ihrer Stimme gewählte Bundestag wählt die Bundeskanzlerin beziehungsweise den Bundeskanzler. Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie mit, welche Partei die Person stellt, die in der nächsten Legislaturperiode die Regierungsgeschäfte führt, die Bundesminister*innen bestimmt und die Leitlinien der Politik verantwortet. 

8.) Weil Sie die Gesetze beeinflussen, die unser aller Leben betreffen  

Wirtschaftskrise, Klimawandel, alternde Gesellschaft: Deutschland steht vor großen politischen Herausforderungen. Wie sie bewältigt werden können, darüber gehen die Konzepte der Parteien, die sich zur Wahl stellen, teils erheblich auseinander. Mit Ihrer Stimme können Sie Einfluss darauf nehmen, welche Partei sich im politischen Ideenwettbewerb durchsetzt und ihre Politik in Gesetze gießt.  

Ob Ausbau der Kleinkindbetreuung, Patientenverfügungen oder Videoüberwachung auf Bahnhöfen: Die Bundesregierung kann viele Gesetzesvorhaben initiieren. Ohne Zustimmung des Parlaments aber kann sie kein einziges davon umsetzen. Denn der Bundestag ist die gesetzgebende Gewalt in Deutschland. Er beschließt Gesetze, die unser aller Leben und unsere Zukunft betreffen. 

9.) Weil wählen ein gutes Gefühl erzeugt 

Haben Sie schon einmal bei einer Wahl Ihre Stimme abgegeben? Dann werden Sie sicher bestätigen können, dass es schon ein besonderes Gefühl ist, wenn man seinen Stimmzettel in die Wahlurne eingeworfen hat oder die Wahlkarte durch den Briefkasten-Schlitz verschwindet. Am ehesten könnte man dies als eine Mischung aus Aufgeregtheit und Stolz beschreiben. Falls Sie noch nie gewählt haben, freuen Sie sich drauf! Das erleben nämlich nur Wähler*innen! 

10.) Weil keine Ausrede gilt

Sie wollen verreisen? Sie meinen, Ihre Stimme macht eh keinen Unterschied? Diese und viele anderen Ausreden lassen wir nicht gelten!  Hier haben wir Ausreden gesammelt und entkräftet. Ihnen fällt noch eine ein? Schreiben Sie uns unter kommunikation@gesichtzeigen.de