Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da – Emigrantin will ihre alte Schule retten


Eleonore Hertzberger, die 1933 als Halbjüdin Berlin verlassen musste und nach Holland floh, besuchte heute zum ersten Mal nach 68 Jahren ihre alte Schule in Berlin-Charlottenburg. Dort sprach sie mit Schülerinnen und Schülern über ihre Erlebnisse als Widerstandskämpferin und Spionin während der Nazizeit.

Dabei initiierte sie einen Spendenaufruf zur Rettung des von Erosion bedrohten Giebelspruchs der Schule: „Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich daß“ – dieses Zitat aus Sophokles` Antigone möchte die heute 83jährige wieder restaurieren lassen.

Die Schulbehörde, das Bezirksamt, der Bausenator – aber auch die Schüler und Eltern der Sophie-Charlotte-Schule sollen sich zu einer Initiative zusammenschließen, um den Giebel zu retten.

„Dieser Sinnspruch hat mein Leben mitgeprägt – seine Botschaft muß für die Kinder gerade heutzutage erhalten bleiben“, sagte die engagierte Zeitzeugin, die heute in der Schweiz lebt und mehrmals im Jahr zu Vortragsreisen an Schulen zu Gast ist.

Eleonore Hertzberger ist noch bis zum Freitag, 23.03. in Berlin, um an drei weiteren Schulen mit Schülern zu diskutieren und aus ihrem Leben zu erzählen.

Die Lebensgeschichte von Eleonore Hertzberger ist auch als Buch erschienen:

Durch die Maschen des Netzes.
Pendo Verlag