Wir fordern Soforthilfefonds für Betroffene von Hassgewalt

Aus aggressiver Sprache folgen aggressive Taten
Eine Frau Mit Brille schaut lächelnd in die Kamera. Unter ihrem Kopf steht: "Aus aggressiver Sprache folgen aggressive Taten". Betrioffene von Rassismus brauchen wirksame Unterstützung. Daher fordern wir einen Soforthilfefonds_ Sophia Oppermann, Geschäfsführerin von Gesicht Zeigen!

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus stellt sich Gesicht Zeigen! klar auf die Seite der Betroffenen. „Der Handlungsbedarf ist akut”, sagt unsere Geschäftsführerin Sophia Oppermann. „Die stetige Verschiebung des politischen Diskurses in Richtung rechtsextremer Ideologie führt zu einer Entmenschlichung in der Sprache. Und aus aggressiver Sprache werden aggressive Taten.” Ausländisch gelesene Menschen fühlen sich in Deutschland zunehmend unsicher. 

Gerade im Wahlkampf der vergangenen Monate war zu beobachten, dass rassistische Parolen und Forderungen nicht nur von rechts außen kamen, sondern auch aus sogenannten bürgerlichen Parteien. „Wir fordern Politiker*innen aller demokratischen Parteien auf, Schluss zu machen mit rassistischen Negativ-Erzählungen“, so Oppermann. „An den Lösungen politischer und sozialer Probleme muss sachorientiert gearbeitet werden, nicht auf dem Rücken von Menschen, die rassistisch ausgegrenzt und zu Sündenböcken gemacht werden.“  

Nicht nur am Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März gilt es, die Rechte und die Würde der von Rassismus betroffenen Menschen zu schützen. Sie brauchen wirksame Unterstützung. Konkret fordert Gesicht Zeigen! deshalb einen Soforthilfefonds für Betroffene von Hassgewalt. Er soll es ihnen ermöglichen, sich rechtlich zu wehren, Schutz zu organisieren und Sicherheitskonzepte zu erstellen.  

Rassist*innen untergraben demokratische Werte

„Zudem müssen wir klar benennen, dass Rassist*innen demokratische Werte untergraben“, betont Oppermann. „Eine wirklich demokratische Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn alle Menschen die gleichen Chancen und Rechte haben.“ Gerade in Deutschland hat die Geschichte gezeigt, zu welchen grausamen Verbrechen Rassismus führen kann.  

 „Wir setzen uns für den Zusammenhalt der Gesellschaft und für ein weltoffenes, demokratisches Deutschland ein. Wir akzeptieren keinerlei Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, so Oppermann. „Artikel 1 des Grundgesetzes gilt für alle: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘.“ 

Der Internationale Tag gegen Rassismus erinnert an das Massaker von Sharpeville: Am 21. März 1960 wurden in dem südafrikanischen Township bei Demonstrationen gegen das rassistische System der Apartheid 69 Menschen von der Polizei erschossen, Hunderte verletzt.