Gesicht Zeigen! startet bundesweite Aktionswoche gegen Rassismus

Bundesweit finden in der Zeit vom 17.03. – 25.03.2007 über 400 Veranstaltungen statt. An der Aktionswoche beteiligen sich zahlreiche prominente Unterstützer von Gesicht Zeigen! mit Aktionen, Schulbesuchen, Lesungen oder Diskussionen. „Rassismus ist kein Thema, das man jemals zu den Akten legen könnte, sondern eine tägliche Herausforderung an die Demokratie und unsere Fähigkeit zur Menschlichkeit“, betonte Uwe-Karsten Heye, 1. Vorsitzender von Gesicht Zeigen!, der sich bei den Akteuren und Helfern der Aktionswoche herzlich bedankte.
Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr ist der aktuelle Alltagsrassismus in Deutschland. „Mir ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass der alltägliche Rassismus, dem viele hier lebende Menschen ausgesetzt sind, nicht bagatellisiert werden darf. Wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass alle Menschen – egal welcher Hautfarbe – in dieser Gesellschaft friedlich leben können“, sagte Heye über die Motivation von Gesicht Zeigen!. In Berlin werden im Rahmen einer besonderen Filmreihe unterschiedliche Aspekte dazu beleuchtet. So wird der Film „Ich lass mich nicht verjagen – Farbige Deutsche und ihre schwierige Heimat“ gezeigt. Der Film „Yes I am“ porträtiert drei afrodeutsche Musiker und ihren von Ächtungen geprägten Lebensweg. Der Film „Crime:Berlin“ thematisiert den Mord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü, die Hintergründe, Ursachen und Folgen der Tat, spezielle die Medienberichterstattung. Außerdem stellt der Regisseur und Autor Andres Veiel sein Buch „Der Kick“ vor, über den grausamen Mord an dem Jugendlichen Marinus Schöberl im uckermärkischen Potzlow. Zu allen Vorführungen finden anschließend Diskussionen statt.

Gesicht Zeigen!, Träger der Buber-Rosenzweig-Medaille, initiiert nun schon zum siebten Mal die bundesweite „Aktionswoche gegen Rassismus“. Gemeinsam mit dem Interkulturellen Rat hat es sich der Verein zum Ziel gemacht, den 21. März – den die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1966 zum „Internationalen UN-TAG zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ erklärt hat – bundesweit bekannter zu machen und eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus in Deutschland anzuregen. Aus dem Programm: TV-Moderatorin Ulla Kock am Brink liest Kurzgeschichten von David Sedaris über Ausgrenzung. Claudia Roth, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen, besucht eine Schule und liest aus ihrem Buch. Thomas Roth, Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, diskutiert mit Schülern über Rassismus im Alltag. Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert besucht eine Schule in Bochum. Der Schauspieler Lusako Karonga liest in einer Schule aus dem Buch „Der Nix“ – ein Coming-Out Märchen, geschrieben von dem Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss. Sanoussi-Bliss selbst liest ebenfalls im Rahmen einer Matinee. Rafael Seligmann, deutsch-israelischer Publizist, diskutiert über Antisemitismus heute. Der DFB beteiligt sich bundesweit mit Stadiondurchsagen bei Bundesligaspielen. Insgesamt beteiligen sich 14 Politiker aus Bundestag oder Abgeordnetenhaus mit eigenen Veranstaltungen an Schulen in ihren Wahlkreisen. Darüber hinaus gibt es Demonstrationen, Infotage, – aktionen und -stände, Seminare, Workshops, Konferenzen, Ausstellungen, Lesungen, Filmabende, Diskussionen und vieles mehr.