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Idee

Demokratie muss trainiert werden!

Die Schule sehen wir als idealen Trainingsort für Demokratie, denn sie bietet viele konkrete und unmittelbare Handlungsmöglichkeiten. Hier können Schüler*innen im Kleinen etwas bewirken. Deshalb unterstützen wir Schulen die Mitbestimmung von Schüler*innen und Diskriminierungsschutz ernst nehmen. So setzten wir Demokratiefeinden etwas entgegen!

Das Demokratielabor stärkt den Stellenwert von Demokratiebildung, weil es dauerhaft in der Schule bleibt und von einer Vielzahl pädagogischer Fachkräfte genutzt wird. Besondere Wirkung entfalten die Materialien durch interne Weitergabe von Erfahrungen und Multiplikation im Kollegium. So leistet das mobile Demokratielabor einen Beitrag zu langfristigen und nachhaltigen Veränderungen hin zu einer demokratischen Schulkultur.

Die Materialsammlung ist kein lästiges Add-On, sondern eine Arbeitserleichterung für Lehrkräfte. Die praxiserprobten und gut aufbereiteten Methoden lassen sich in den Fachunterricht (Deutsch, Sprachen, GeWi/Politik, Ethik, Geschichte, Darstellendes Spiel, Sport, Kunst, Musik), Klassenleitungsstunden und außercurriculare Lerngruppen integrieren. Im Kern sind sie konzipiert für 5. bis 10. Klasse. Einige Module funktionieren schon in der Grundschule, andere sind für ältere Schüler*innen gedacht.

Die Methoden sind voller Spielspaß, beteiligen alle und setzen an der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen an. Mit dem mobilen Demokratielabor verwandeln wir jeden beliebigen Raum in Schule in einen Fachraum für Demokratie. Damit bietet das mobile Demokratielabor auch attraktive Lerngelegenheiten in Regionen, die sonst wenig Zugang zu Kultur- und Bildungseinrichtungen haben. Nutzen Sie künstlerische Zugänge, vielfältige Spielematerialien und persönliche Geschichten, um mit Jugendlichen demokratische Prozesse zu trainieren und zu thematisieren.

 

Entstehung

Das mobile Demokratielabor ist das Ergebnis eines viereinhalbjährigen Entwicklungsprozesses, in dem wir eng mit Schulen zusammenarbeiteten. Die Modellhaftigkeit war dabei charakteristisch. Schon in einer frühen Phase testeten wir einzelne Materialien und Methoden mit Lerngruppen und Schulklassen verschiedener Schulformen in Bayern, Berlin und Brandenburg. In den Jahren 2023 und 2024 stand das mobile Demokratielabor als Ensemble jeweils für einen Zeitraum von vier Wochen bis zu einem halben Jahr an ausgewählten Partnerschulen in Bayern, Berlin und Brandenburg. So konnten wir die Praxistauglichkeit, die Fachanbindung und die Bedürfnisse von Schule in idealer Weise mit einbeziehen. Das sagten Lehrkräfte und Sozialarbeiter*innen aus Bayern, Berlin und Brandenburg:

 
„Der Prozess entsteht bei den Schülerinnen und Schülern ganz automatisch!“
 
„viel und vielseitig“
 
„Du regst damit ja wirklich eine ganz andere Kultur an.“
 
„Das Demokratielabor lieferte den Einstieg in die verschiedensten Bereiche der Demokratiebildung.“
 
„Ich freu mich darauf, das dem Team zu zeigen!“ 
 
„Sie sind sozial, sehr empathisch und sensibel miteinander geworden.“
 
„Demokratie endlich anfassbar machen!“
 
„Wir waren total begeistert und geflasht. Das ist so ein toller Baukasten, wir hätten den gerne!“
 

Bis Ende der Projektlaufzeit 2024 arbeiteten 5.000 Schüler*innen und 1.000 pädagogische Fachkräfte mit den Methoden und Materialien des mobilen Demokratielabors. Bis Ende 2024 wurden 9 mobile Demokratielabore in Schulen und Bildungseinrichtungen in Berlin und Bayern geliefert. Einführende Fortbildungen und pädagogische Leitfäden, sowie die Bereitstellung der digitalen Materialien ermöglichen die dauerhafte Nutzung mit Lerngruppen.

 

Demokratische Grundhaltung

Ausgangspunkt allen Handelns ist für uns bei Gesicht Zeigen! die Würde eines jeden Menschen als wesentlichster Teil der Grund- und Freiheitsrechte, der Menschen- und Kinderrechte. Uns geht es darum, dass sich ALLE beteiligen können.

Gesicht Zeigen! versteht unter Demokratie nicht nur ein politisches System, sondern ein in alle Lebensbereiche hineinwirkendes Konzept. Das Ziel unserer politischen Bildung ist es, jungen Menschen Demokratie in kleinen, aber bedeutsamen Ausschnitten erfahrbar und erlebbar zu machen und sie so zu motivieren, sich selbst zu engagieren und für eine offene Gesellschaft einzutreten. Mit dieser Haltung und einem Fokus auf Demokratie als Lebens- und Gesellschaftsform haben wir unsere Materialien konzipiert und gestaltet.

Der Lernerfolg hängt maßgeblich davon ab, wie viele und welche Lerngelegenheiten Jugendliche bekommen. Sie brauchen Freiräume, um im Kleinen Entscheidungen zu treffen und Erfahrungen mit den Konsequenzen zu machen. So erleben sie Selbstwirksamkeit.

Deshalb ist nicht nur das Demokratieverständnis von Pädagog*innen und Bildungsstätten entscheidend dafür, welches Bild von Demokratie sie vermittelt, sondern auch, ob Jugendliche Handlungsspielräume für echte demokratische Mitgestaltung haben. Wir sind überzeugt, dass Jugendliche viel Verantwortung übernehmen und etwas bewirken können, wenn wir sie dabei gut begleiten.

 

Pädagogische Ansätze

Wir arbeiten kompetenz- und ressourcenorientiert und begegnen Teilnehmenden auf Augenhöhe. Es ist uns stets ein Anliegen, Wünsche, Meinungen und Sorgen ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören. Dabei sehen wir uns auch manches Mal mit demokratiefeindlichen Aussagen konfrontiert. Diesen begegnen wir mit klarer grundgesetzkonformer Positionierung und arbeiten beharrlich daran, einen Perspektivwechsel zu bewirken.

Im mobilen Demokratielabor sind spielerische, künstlerische und biographische Zugänge charakteristisch für die Vermittlung. Meist bieten die Module voraussetzungsarme Einstiege und motivieren intrinsisch, sich zu beteiligen. Die Vielfalt der methodischen Ansätze bewirkt, dass nicht alles für alle ist, doch für jede*n ist etwas dabei.

Unsere Materialien …

  • sind diversitätssensibel und diskriminierungskritisch gestaltet
  • fördern auch die sinnlich-intuitiven Kompetenzen
  • setzen an der Lebenswelt der Zielgruppe an
  • sind interaktiv und für Gruppen konzipiert
  • machen Spaß und sind schön

 

Inhaltliche Ziele

Selbstkonzept entwickeln

Mit dem mobilen Demokratielabor lernen die Jugendlichen sich selbst im sozialen Gefüge, ihre Wünsche, Bedürfnisse, Werte, Stärken, Fähigkeiten und Interessen näher kennen. Dies verstehen wir als wichtigen Schritt zur Stärkung des Selbstwerts, zur Anerkennung und sozialverträglicher Durchsetzung eigener Bedürfnisse und zur positiven Gestaltung des eigenen Lebens. Denn nur wer über sich selbst Bescheid weiß, kann sich auch für sich selbst und andere, die eigenen Werte und Ideale einsetzen und empowert und aktiv an einer demokratischen Gesellschaft teilhaben.

Ausgrenzung vorbeugen

Ausgrenzung findet statt: bewusst und unbewusst. Die einen Schüler*innen erfahren Ausgrenzung durch Mitschüler*innen, Lehrkräfte oder in ihrem außerschulischen Alltag auf Behörden oder im Bus. Andere setzen Ausgrenzungsmechanismen bewusst oder unbewusst ein, um sich zu erhöhen. Mehrere Module laden zur Auseinandersetzung mit Mobbing und Diskriminierung ein. Denn nicht immer ist Ausgrenzung klar als solche erkennbar.  Wichtige Bestandteile für die Prävention sind daher das Erkennen und Benennen und die Stärkung eines wertschätzenden Miteinanders. Nur wer sich bewusst ist, dass Ausgrenzung stattfindet und dass sie nicht okay ist, kann dagegen auch etwas tun.

(Schulische) Mitbestimmung einüben

Das mobile Demokratielabor bietet Möglichkeiten für Schüler*innen, Mitbestimmung im Kleinen einzuüben. Demokratisches Handeln ist kein Selbstläufer, sondern muss erlernt und trainiert werden. Dabei sieht das mobile Demokratielabor Mitbestimmung nicht nur bei Wahlen. Vielmehr kann schon auf Schulebene demokratisch gehandelt werden. Mit den Methoden aus dem mobilen Demokratielabor werden Wege (schulischer) Mitbestimmung aufgezeigt und das Mitbestimmen im Kleinen trainiert. Das soll helfen, sich als selbstwirksam zu erleben und in der Gesellschaft auch bei den großen Fragen aktiv einzubringen.

Demokratieverständnis entwickeln

Das mobile Demokratielabor möchte die Entwicklung eines gemeinsamen Demokratieverständnisses unterstützen. Den Begriff „Demokratie“ haben sicher alle schon einmal gehört. Häufig wird darunter ausschließlich die Herrschaftsform verstanden. Diese Perspektive wird erweitert. Das mobile Demokratielabor zeigt auf, was Demokratie mit unserem Alltag zu tun hat, welche Werte im Vordergrund oder in Konkurrenz zueinander stehen. So wird ein gemeinsames Verständnis von Demokratie innerhalb der Lerngruppe entwickelt.

Klassenklima präventiv stärken

Das mobile Demokratielabor will das Klassenklima stärken, schon bevor es (erneut) zu Konflikten kommt. Für die Aushandlung unterschiedlicher Bedürfnisse und Ansichten sowie gemeinsamer Kompromisse ist gegenseitige Wertschätzung unabdingbar. Nur in einem wertschätzenden Umfeld können Menschen gut lernen und trauen sich, ihre Meinung zu äußern. Verschiedene Methoden sorgen für gegenseitige Wahrnehmung und Wertschätzung der unterschiedlichen Facetten der Mitschüler*innen. So stärkt das mobile Demokratielabor die demokratische Teilhabe aller.

Perspektivwechsel ermöglichen

Die Methoden und Materialien des mobilen Demokratielabors bieten Gelegenheiten, über den eigenen Tellerrand zu schauen und Einfühlungsvermögen zu trainieren. Demokratie kann nur funktionieren, wenn wir uns auf die Perspektiven anderer einlassen und sie in Entscheidungen einbeziehen, die andere, viele oder sogar alle betreffen. Menschen sind grundsätzlich zu Empathie fähig, doch bieten Abschottung und Abwertung Anderer gerade im Kontext großer gesellschaftlicher Herausforderungen manchmal vermeintlich einfachere Lösungen. Aktiv Perspektivwechsel anzuregen hilft langfristig, die demokratische Gesellschaft zu stärken.

 

Team

Larissa Mogk dachte als Projektleitung das Projekt strategisch vor und stärkte den Fokus auf die demokratische Schulkultur und die nachhaltige Verankerung. Dabei waren Ausprobieren und iteratives Entwickeln ihr erfolgreicher Weg zu einem zielgruppengerechten und praxistauglichen Produkt. Ihr Herz schlägt für erfahrungsbasierte und spielerische Ansätze, weil sie überzeugt ist, dass diese nachhaltig wirken und etwas bewegen können. Es ist ihr ein Anliegen sich gegen Ungerechtigkeiten zu engagieren und alle an demokratischen Prozessen zu beteiligen. Mit Leidenschaft kämpft sie dafür, Strukturen so zu verändern, dass sie einen guten Rahmen dafür bieten.

Linda Schuster studierte Ausstellungsdesign und begeistert sich für Gestaltung mit Sinn. Als künstlerische Mitarbeiterin kümmerte sie sich darum, dass alles am und im mobilen Demokratielabor seine Funktion erfüllt und dazu noch wunderschön aussieht. Stets behielt sie den Überblick über Designs und Materialien. Ihr gestalterisches Verständnis, ihre Kreativität und ihr handwerkliches Können waren Gold wert. Ebenso wie ihr Geschick in der Kommunikation und Betreuung von Künstler*innen, sowie der Video- und Materialproduktion.

Laura Schiemann bereicherte als Kulturpädagogin und Elternzeitvertretung der Projektleitung das Team mit ihrem pädagogischen Erfahrungsschatz aus dem schulischen und außerschulischen Alltag. Sie brachte die vielen praxisnahen Fachbezüge und pädagogischen Kniffe ein und sorgte so für die Verzahnung von Schulischem und Außerschulischem. Als starke Verfechterin von Diversitätssensibilität, Diskriminierungsschutz und Empowerment stärkte sie besonders diese Themen im mobilen Demokratielabor.

Petra Schlie entwickelte das Projekt als künstlerische Projektleitung in den ersten zwei Jahren. Sie hat die gestalterische und kulturpädagogische Grundidee entworfen, das visuelle Erscheinungsbild mit den Grafikerinnen Gabi Altevers und Karla Detlefsen auf den Weg gebracht, Module wie Paradise Land von Ergül Cengiz und spielpädagogische Elemente wie Wer ist am Ball mit Birgit Thomas eingebracht, bevor sie an den Lernort von Gesicht Zeigen! 7xjung wechselte.

Rebecca Weis behielt als Geschäftsführerin und Projektsteuerung stets das große Ganze im Blick. Sie war Initiatorin und visionäre Begleiterin des mobilen Demokratielabors, betonte den modellhaften Charakter des Projekts und motivierte das Team etwas völlig Neues auszuprobieren und zu wagen. Als kritisches Korrektiv hatte sie die umfassende Zielgruppenansprache besonders im Blick.