Heye fordert „nationale Anstrengung“ gegen rechte Kriminalität

Thomas Heppener, Joachim Gauck, Charlotte Knobloch, Uwe-Karsten Heye (v.l.)Eine entschlossene „nationale Anstrengung“ gegen die ständig wachsende rechte Kriminalität in Deutschland hat Uwe-Karsten Heye, 1. Vorsitzender von „Gesicht Zeigen! Aktion Weltoffenes Deutschland e. V.“, gefordert.
Auf einer Pressekonferenz in Berlin, zu der Gesicht Zeigen! den Zentralrat der Juden, das Anne Frank Zentrum, Gegen Vergessen – für Demokratie und die Aktion Zivilcourage Pirna eingeladen hatte, kritisierte Heye zudem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, mit dem Finanzhilfen des Bundes und der Länder für Berlin abgelehnt worden waren.

Dieses Urteil berücksichtige nicht, dass Berlin weit mehr als andere Städte gegen Rechtsextremismus zu kämpfen und gleichzeitig die Integration eines hohen Einwanderungsanteils zu bewältigen habe. Wer die Integration ausländischer Jugendlicher ernst nehme und wer das Abdriften junger Menschen in die rechtsextreme Szene verhindern wolle, müsse „massiv“ in Kindergärten, Schulen und Sozialarbeit investieren, sagte Heye. Anlass für die gemeinsame Veranstaltung waren die vom Bundeskriminalamt veröffentlichten besorgniserregenden Zahlen über rechtsextreme Kriminalität. Vor der Bundespressekonferenz äußerten sich dazu neben Heye auch die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, sowie Joachim Gauck, Vorsitzender von „Gegen Vergessen – für Demokratie e. V.“, Thomas Heppener, Direktor des Anne Frank Zentrums Berlin, und Sebastian Reißig, Geschäftsführer der Aktion Zivilcourage Pirna.
Charlotte Knobloch fühlte sich durch die hohen Zahlen der Delikte von rechts und durch die Wahlerfolge der NPD „an die Zeit nach 1933“ erinnert. Gauck sah in der Häufung rechter Straftaten in Ostdeutschland auch eine „Folge der DDR-Diktatur“. Er registrierte einen Hang zu „einfachen Wahrheiten“ und eine „latente Gewaltbereitschaft“.