„An die Musik“ am Hebbel Theater Berlin – Das Grauen sichtbar machen

Die Verfolgung der Juden will das Hebbel Theater Berlin für Schüler und Jugendliche begreifbar machen und bringt deshalb vom 09. bis zum 11. November 2000 das Theaterstück „An die Musik“ zum stark ermäßigten Eintrittspreis von DM 12,- für Schulklassen, Jugendclubs etc. zur Aufführung.

„An die Musik“ ist das wohl direkteste Theaterstück über die Verfolgung der Juden. In erbarmungslosen Szenen werden die barbarischen und sadistischen Gewohnheiten eines KZ Wächters vorgeführt.

Gesicht Zeigen! unterstützt diese Aktion, da wir glauben, dass die meisten Anstrengungen der Kultur sich bisher darauf beschränkt haben, die amerikanisierte Realität des Holocaust zu übernehmen, durch die das Grauen auf eine emotionale und harmlose Kitschphantasie des heroischen Opfers reduziert wird.

„An die Musik“ ist die notwendige Konfrontation mit dem Grauen. Dabei kommt die Aufführung fast ganz ohne Sprache aus, Musik und mimische Darstellung stehen im Vordergrund. „An die Musik“ wurde 1974 uraufgeführt und ist immer noch außerordentlich zeitgemäß.

Das Hebbel Theater Berlin führt „An die Musik“ an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf und möchte vor allem Schulklassen und Jugendlichen die Möglichkeit geben, dieses Stück zu sehen. Deshalb gibt es für interessierte Schulklassen einen stark ermäßigten Eintrittspreis von DM 12,- pro Karte.
Im Anschluß an die Aufführung am 10. November 2000 gibt es die Möglichkeit zu einem Publikumsgespräch mit dem Regisseur Pip Simmons und dem Autoren Rudi Engelander. Diskussionen und Gespräche mit den Künstlern können auf Anfrage auch an den übrigen Tagen organisiert werden.

„An die Musik“ ist eine Koproduktion des Hebbel Theaters mit dem Jüdischen Theater Bukarest.

„Wir hatten niemals ein theatralisches Ereignis geplant, vielmehr war es unsere Reaktion auf die Unfähigkeit der Künste, etwas Wesentliches über den Holocaust aussagen zu können. Doch vielleicht ist das Theater zu dem Versuch verpflichtet, das Unsagbare zu sagen, für neue Generationen einen Zusammenhang herzustellen zwischen der Realität und deren Darstellung.“ (Pip Simmons/ Rudi Engelander)

Interessierte Schulklassen, Jugendclubs und Journalisten wenden sich bitte an:
Sven Neumann, Hebbel Theater, Telefon: 030/ 259 004 –54