Aktionswochen gegen Rassismus vom 16. bis zum 29. März 2009

Die Zahl rechtsextremer, fremdenfeindlicher und antisemitisch motivierter Straftaten hat 2008 ihren Höchststand erreicht. Sie stieg auf etwa 14.000 an, wuchs also im Vergleich zum Vorjahr um fast 28 Prozent. In Dresden marschierten tausende Neo-Nazis auf. Die Brutalität der Übergriffe wird größer, die Häufigkeit nimmt zu, die Opfer werden meist schnell vergessen.

Gesicht Zeigen! mobilisiert deshalb erneut die Zivilgesellschaft und organisiert zum neunten Mal die bundesweite Aktionswoche gegen Rassismus vom 16. bis 29. März 2009 mit zahlreichen Lesungen, Filmvorführungen, Schulveranstaltungen, Projekttagen und Diskussionen. Künstler, Musiker, Kabarettisten und Filmemacher wie Jana Simon, Petra Lidschreiber, Rafael Seligmann, Florian Schroeder, Jörg Thadeusz, Horst Evers, Knut Elstermann, Volker Weidermann, Hatice Akyün und viele andere beteiligen sich.

Bundesweit finden mehr als 550 Veranstaltungen in über 200 Städten und Gemeinden statt. Allein in Berlin hat Gesicht Zeigen! etwa 50 Veranstaltungen organisiert. In der Hauptstadt ist es in 2008 zu einem Anstieg rechter Gewalttaten gekommen, die Opferberatungsstelle Reachout beziffert allein für die Ostbezirke 148 Fälle rechter Gewalttaten, das sind 36 mehr als im Vorjahr. Gesicht Zeigen! will mit der Aktionswoche ein lautes und deutliches Signal quer durch die Republik schicken: Rassismus ist ein Verbrechen – wir können, wollen und werden uns dagegen zur Wehr setzen.

Anlass der jährlichen Aktionswoche ist der 21. März, den die Vereinten Nationen 1966 zum Internationalen Tag zur Überwindung des Rassismus erklärt haben. Er erinnert und mahnt an das „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedliche Demonstranten erschoss, die gegen die ungerechten Passgesetze in dem Apartheid-Staat auf die Straße gingen.